Über mich

Name: Stefanie Preiß - Stefi

OSHO Sannyasname: Ma Dhyan Mudita
(Bedeutung: Dhyan - Meditation, Mudita - freudvoll, spielerisch)

Geboren in 1982

Meditation, Selbsterforschung und die Stille, dies ist das größte Geschenk, das mir je gegeben wurde und das möchte ich mit dir teilen. Denn wenn du innerlich glücklich bist, dann bist du auch mit der äußeren Welt glücklich, egal was kommen mag.
Wenn du dich auch nur ein paar Tage intensiv darauf einlässt, kannst du besser verstehen, wovon ich spreche - nicht mit dem Verstand, sondern mit deinem ganzen Wesen."

 

Aus- und Fortbildungen:

2001-2009: Studium Physik mit dem Schwerpunkt Sonnenphysik in Graz

Bis 2009: Beschäftigung mit Energiearbeit: Seminare in Prana Healing, Matrix Energetics, Reiki, Schamanismus

2011: Ausbildung zur Meditationslehrerin bei Eckhart Wunderle (Institut für spirituelle Psychologie)

2012: Lachyoga Leiter-Ausbildung bei Ines Salfer (Lachyoga)

2012-2015: Ausbildung in tiefenpsychologischer und existenzieller Psychotherapie und spirituellen Begleitung bei Christian Meyer (Karen Horney Institut)

2014-2017: Fortbildung in Familien- und Systemstellen bei Angelika Winklhofer (Familienstellen)

2015-2017: Vertiefung der Arbeit nach Christian Meyer bei Nine Brekenfeld und Elke Raukuttis

2021-2022: Spirituell-systemische Aufstellungsarbeit bei Siegfrid Essen (Siegfrid Essen)

2022-2023: 1-jähriges schamanisches Training (Shaman Project) bei Mariela und Toni (Pachamama Shamanic Healing)

Wie das Leben mich bisher führte - meine Bewusstheits-Reise:

Greith - (m)ein Zuhause
Ich bin hier in Greith aufgewachsen, in einem sehr behüteten Umfeld, zusammen mit meinen Eltern, Geschwistern, Großeltern und unserer großen Familie/Verwandtschaft, die zwar nicht hier wohnten, doch häufig auf Besuch kamen. So hatte ich immer viel Gesellschaft, genug FreundInnen zum Spielen und doch auch viel Zeit für mich selbst und verbrachte viel Zeit in der Natur. Greith war schon immer ein besonderer Ort, ein Zuhause für viele und ein Ort der Begegnung.

Wunsch – den Menschen ‚ihres‘ zurückgeben
Meine ersten Vorbilder waren die Indianer Häuptlinge verschiedener Stämme Nordamerikas, die ich durch Bücher kennenlernte und im Inneren mit ihnen sprach. Ihr Schicksal zu würdigen und zu akzeptieren fiel mir schwer und es machte mich traurig zu lesen, was wir 'weißen' Menschen mit ihnen gemacht hatten. Wenn man mein Zimmer betrat, dann konnte man das Zitat "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr endlich verstehen, dass man Geld nicht essen kann" kaum übersehen, dass in großen Buchstaben von der Wand herunter leuchtete.
Mein Kindheitswunsch war "wenn ich mal groß bin, werde ich so viel Geld verdienen, damit ich diesen Völkern ihr Land zurückgeben kann." Das war der große Traum, der mich mit Freude und Zuversicht füllte. Dieser Wunsch wurde in dieser Weise nicht erfüllt und doch, wenn man es mit heute vergleicht, ist es noch immer der gleiche Herzenswunsch - den Menschen das zurückgeben, was 'ihres' ist. Heute sehe ich das natürlich ganzheitlicher und es bereitet mir die größte Freude, Menschen dabei zu unterstützen, wieder ihr inneres Zuhause zu entdecken oder sie in dieser Form ein Stück des Weges zu begleiten. Auch finde ich, dass es viel mehr Menschen braucht, die aus ihrem Herzen heraus leben, damit wir Menschen miteinander im Frieden und mit der Mutter Erde in Einklang leben können.

Frei von Angst sein
In der Schulzeit vergas ich diesen Wunsch allmählich, sowie viele meiner inneren Werte, da ich mit der Schule beschäftigt war. Mit dem Zusammensein mit mir unbekannten Menschen und etwas gut machen müssen zeigten sich die Ängste in meinem Inneren, die mich häufig begleiteten. Eines meiner ersten AHA-Erlebnisse war, als mich eine Mitschülerin einmal fragte, was ich nach der Schule machen wolle und wie ich mir meine Zukunft vorstelle. Ich sagte "ich möchte mich selbst verändern, ich möchte frei von Angst sein." Dies war mein einziger, wirklicher Wunsch. Irgendwie fiel es mir immer leicht, andere Menschen so zu lieben und anzunehmen, wie sie waren, doch mich selbst konnte ich nicht annehmen. Als mir diese Mitschülerin daraufhin berichtete, was sie machen will und wie sie sich ihre Zukunft vorstellte, staunte ich total. "Es gibt Menschen, die anders sind wie ich und die genau wissen, was sie wollen und die nicht solche Ängste haben" wurde mir so klar.

Da sich meine Mutter mit spirituellen und esoterischen Themen und Heilmethoden beschäftigte und viele Bucher las, war ich auch immer schon ein bisschen in dieser Richtung geprägt. So war es mir sehr früh möglich Bücher in die Hand zu bekommen, die mir mögliche Hilfestellungen aufzeigten, wie ich mit meiner Angst fertig werden konnte. Darunter fand ich ein Buch über Selbsthypnose und fing an, damit zu experimentieren. Als ich einmal beim Versuch, mich in Selbsthypnose zu versetzen, innerlich so stark mit dem Gefühl der Angst in Berührung kam, dass ich dachte, da nicht mehr heil rauszukommen, hörte ich auf, mich mit all diesen Themen, Büchern und Methoden zu beschäftigen. Diese Erfahrung machte mir so große Angst, dass ich nichts mehr über das Unterbewusste wissen wollte. Stattdessen übte ich mich darin, mit der Angst zu leben, mich besser vorzubereiten und machte mehr so bodenständige Versuche, wie alleine im Wald zu zelten.

In der Jugend war es der Alkohol, der mir die Hemmschwelle und die Angst vor anderen, mir fremden Menschen nahm und mit der Zeit konnte ich dies auch ohne Alkohol gut bewältigen. Die Angst war nicht mehr so gegenwärtig und ich hatte gelernt, mir ein freies Leben zu schaffen. Viel Party, viele Treffen und Aktivitäten zusammen mit FreundInnen war meine Hauptbeschäftigung und Interesse.

Doch klar, wenn ich heute darauf schaue, mit dem Wissen, dass die Angst ganz zu fühlen und anzunehmen, der Weg ist, frei von Angst zu sein und zu entdecken, wer man in Wirklichkeit ist, anstatt einen Weg zu finden, damit umgehen zu lernen und sie zu bekämpfen oder weg haben zu wollen, dann kann man sich viel Suche und Wege ersparen und dem Leben sehr bald eine neue, freiere Richtung geben.

Ich hatte schon immer einen Zugang zur Stille, und denke, wenn man genau in das eigene Leben schaut, dann findet jeder solche Momente. Ganz besonders deutlich erlebte ich sie in der Zeit, als ich die Matura abgeschlossen hatte. Da erlebte ich sehr bewusst eine innere, friedliche Leere, die einfach da war, da auf einmal keine Gedanken mehr im Kopf waren, was ich noch zu erledigen hatte, was ich noch tun musste und ich noch nicht abgeschlossen hatte. Ich fühlte mich sehr frei diesen Monaten, das Leben einfach genießend.

Letztendlich ist die wirkliche, innere Freiheit die, wenn man sich selbst als diese Stille erkennt, die immer da ist, auch wenn man sich dessen nicht bewusst ist. Deshalb braucht es das Anhalten, um wieder diesen Zugang zur Stille in sich zu bekommen. Dieses Erkennen - dies verändert das Leben in einer schönen, unbekannten Weise.

Bis ich 19 Jahre alt war lebte ich in Greith, besuchte die Pflichtschulen und die höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HBLA), wo ich Einblicke in den Koch- und Kellnerberuf bekam, sowie die Grundlagen in Bereich Tourismus wurden mir da vermittelt. Einige Ferienjobs in touristischen Betrieben ließen mich meine ersten Arbeitserfahrungen machen und führten mich in den Sommermonaten von Zuhause weg.

Die Unendlichkeit des Universums studieren oder erfahren?
Dann zog ich von zuhause aus und ging nach Graz um zu studieren. Ich wusste nicht, was ich wirklich wollte und mir gefiel der Vorschlag meiner Eltern "ich könne Jus studieren, weil dies kann man immer brauchen." So saß ich in der ersten Vorlesung und als der Vortragende so viele Seiten in einer Stunde kurz durch besprach, was wir viele Studierende dann alles auswendig zu lernen hätten, war für mich das Thema Jus abgeschlossen. Etwas zu studieren, was einem gar nicht interessiert, dass hat keinen Sinn stellte ich fest.

So stand ich dann auf der Wiese vor den Universitätsgebäude, blickte in den Himmel und fragte mich "Was soll ich jetzt machen? Was interessiert mich wirklich?" Die einzige Antwort, die ich in dem Moment hatte, war "mich faszinieren die Sterne. Wenn man nachts auf den Sternenhimmel schaut und einem die Unendlichkeit des Universums dabei bewusst wird und erfasst, das liebe ich."

Ohne viel darüber nachzudenken, was es heißt Physik zu studieren, saß ich einen Tag später in meinem, neu ausgesuchten Studium: Physik mit dem Schwerpunkt Sonnenphysik. Der Anfang war hart, ich hatte wenig Vorkenntnisse von Physik und Mathematik und wusste nicht einmal, was ein Vektor war. Doch ich liebte das kleine, persönliche Institut und meine KollegInnen so sehr, dass es mir die Motivation gab, das Studium auch ganz durchzuziehen, obwohl ich beim Sprechen mit den KollegInnen bald bemerkte "so eine Physikerin mit Herz werde ich wohl nie sein." Ich ging wegen den Menschen und den Kaffeepausen auf die Uni. Ich liebte die Begegnung mit Menschen und alles andere war für mich Nebensache. Letztendlich hatte ich etwas studiert, das mich kaum interessierte und für was war dies gut? Für mich war es so, dass mir dadurch die Grenzen des Verstandes noch deutlicher bewusst wurden und die Studienzeit möchte ich nicht vermissen. Du kannst alles wissen über die Sterne und doch ist dieses Wissen nichts im Vergleich zu dem Gefühl/der Erfahrung die man macht, wenn man nachts auf den Sternenhimmel blickt und sich davon berühren lässt. Dies sind zwei unterschiedliche Dimensionen. Doch dies wurde mir erst ganz deutlich bewusst, als ich die Stille als 'ich' entdeckte. Denn das zweite ist Meditation, dafür braucht es kein Wissen, sondern das einfache Dasein.

Die Liebe und der Tod
In meiner Zeit in Graz fühlte ich mich sehr frei, unabhängig und meine Ängste waren nicht so im Vordergrund. Party, Alkohol, Sport, Freizeitstress, ein bisschen Arbeiten und das nötigste Lernen war so mein Alltag und am Wochenende fuhr ich oft nach Hause, um dort Freunde zu sehen und fortzugehen. Ich hatte auch viele männliche Freundschaften, war jedoch immer Single und konnte mir eine Beziehung mit einem Mann gar nicht vorstellen. Dafür war ich zu schüchtern und auch zu verliebt in meine Freiheit und Unabhängigkeit. Das Thema ‚Sexualität‘ war für mich nicht wirklich bedeutend und diesen Trieb und die Lust konnte ich nicht verstehen, vielleicht auch deshalb, weil ich kaum im nüchternen Zustand eine intimere, schöne Begegnung mit einem Mann hatte. Das Thema ‚Beziehung‘ hatte ich für mich abgehackt, bis ich einen Mann, Alex, von meinem Heimatort kennenlernte und wir uns verliebten. Alex war 10 Jahre älter, verheiratet und hatte ein Kind und war vom Wesen her eine starke Persönlichkeit. Er wusste genau, was er wollte. Schlimmer konnte es in meinen Vorstellungen gar nicht kommen. Diese äußeren Bedingungen ließen mich anfangs auf meinen Verstand hören, der sagte „Nein“, und ich versuchte so gut es ging, ihn aus dem Weg zu gehen und auf meine Moralvorstellungen zu hören. Doch die Stimme meines Herzens konnte ich nicht ganz überhören und es schrie in mir solange bis ich Ja dazu sagte. Mich auf diese Beziehung einzulassen war eine große Überwindung für mich und mich dieser Liebe zu stellen bedeutete, all meine Versuche, es den Mitmenschen Recht zu machen, über Bord zu werfen. Jetzt war ich nicht mehr diejenige, die alle Menschen mochten, ich musste es aushalten, Gerüchte über mich aus zweiter Hand zu hören, auch wenn selten mich selbst jemand ansprach und in den Augen mancher Menschen fühlte ich mich als die 'böse', auch wenn mir selbst klar war, dass das nicht so war. Abgesehen der äußeren Bedingungen und meinem Vorstellungen, der Gesellschaft entsprechen zu müssen, was mich manchmal überforderte war es jedoch innerlich sehr stimmig und unser Zusammensein fühlte sich gut an. Ich machte die Entdeckung, dass ich beziehungsfähig bin und es so schön sein kann, wenn man mit jemanden alles teilen kann: die innersten Ängste und Gefühle, den Körper und auch alles Äußere. Es war sehr schön zu erfahren, dass es jemanden gibt, der einen genauso liebt, wie man ist.

Ein Jahr später starb er, plötzlich, unerwartet und niemand wusste so genau, wie das geschehen war.

Das ist die Hölle

Dass niemand wusste, was geschehen war und viele Gerüchte durch die Münder zogen, war eine Sache, das andere, was mich innerlich mehr bedrückte, war, dass wir uns an dem Abend, als wir uns das letzte Mal sahen, gestritten hatten. Wir beide waren betrunken, wir stritten und ich fuhr dann wütend und verletzt nach Hause.
Ich fühlte mich schuldig. Ich hatte ihn alleine zurückgelassen, im Stich gelassen, und es war zu spät, etwas daran zu ändern. Ich machte die Erfahrung, was es heißt in der Hölle zu schmorren: Gedanken, die wie eine Endlosschleife durch mich zogen, ein Gedankenkarusell, dass nicht aufhörte und immer wieder frischte ich die gleichen Geschichten neu auf, als Versuch dies zu verstehen, immer wieder dieses ‚hätte ich, wäre ich, etc.‘, bis mir bewusst wurde, dass ich mit diesen Gedanken mir die Hölle immer wieder neu kreierte. Dies half nicht, um damit einen Frieden zu finden, im Gegenteil, es machte es noch schlimmer. Das zu sehen, ließ mich damit aufhören, die Geschichte immer wieder neu aufzugreifen und neue Geschichten darum zu kreieren, die Ursache dafür zu suchen, alles verstehen zu wollen und akzeptierte ganz einfach die Tatsachen.

Dies war der Ausweg aus der Hölle: Immer wieder, wenn ich diese Verlockung in mir wahrnahm, eine neue Geschichte daraus zu machen, sagte ich STOP, ich hielt an und holte mich zurück, die Tatsachen sehend.

Ein Zustand innerer Leere
Die Tatsache seines Todes und das Sehen, dass ich in meinem Leben oft nicht diesen Menschen und Dingen Vorrang gab, die mir am Wichtigsten waren und ich mehr nach meinem Pflichtbewusstsein und Moralvorstellungen handelte und meinen Ängsten ausgeliefert war, war wie ein Untergang meiner ganzen, inneren und äußeren Welt. Ich fühlte mich so, als ob die Zeit stehen blieb, als ob ich von einem Traum erwachte.

Im Inneren fühlte ich mich leer, klar und nüchtern und nannte dies den Zustand innerer Leere. Dies veränderte mein Leben völlig. Ich hörte mit all dem Tun im Außen auf, was ich nicht wirklich wollte und so war mein Alltag auf einmal frei von Arbeits- und Freizeitstress. Ich genoß diese stille und ruhige Zeit und begann mich mit den Fragen des Sinn des Leben auseinanderzusetzen. Auch musste ich einen Weg finden, um mit meiner Vergangenheit einen Frieden zu finden. Denn eines wurde mir so deutlich bewusst: "es sind die Momente, wo man nicht das gemacht hat, was man wirklich von Herzen aus wollte, die man bereut oder mit denen man nicht im Frieden ist." Das war das große Erkennen und daraus machte ich mir zum Ziel: "Nie mehr in diesem Leben werde ich mich von Ängsten, Moralvorstellungen oder scheinbaren Pflichten leiten lassen. Ab jetzt gehe ich meinen Weg und folge meinem Herzen!"

Klar, was genau der Weg meines Herzens war, was ich wirklich wollte und wie mein Weg weitergehen werde, das wusste ich nicht. Doch der Anfang war so, dass ich aufhörte, das zu tun, was nicht meinem Wesen entsprach. Das ging irgendwie von selbst, aus diesem Erkennen heraus.

Kontakt mit der geistigen Welt

Was bedeutet der Tod? Ich war sehr fasziniert von dem Thema Tod und las viele Bücher dazu. Die Liebe zu Alex war sehr stark da in mir und das Bedürfnis zu wissen, wie es ihm geht. Klar glaubte ich an das, dass die Seele irgendwo weiterlebe. Deshalb fuhr ich nach England zu einem Medium, um Antworten von der geistigen Welt zu bekommen und ich wollte mit Alex in Kontakt treten. Irgendwie musste ich einen Weg finden, um mit meiner Vergangenheit einen Frieden zu finden und dieses Bedürfnis stillen, zu wissen wie es ihm geht. Dieser Kontakt mit der geistigen Welt war anders als erwartet, denn die Antworten, die ich hören wollte, bekam ich nicht und der Kontakt war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war kein 'Telefongespräch' mit Alex. Das Medium sagte mir viel von meiner Zukunft voraus, was ich nicht hören wollte und gab mir Ratschläge, wie ich mit meinem Leben auf der Erde einen Frieden finden könnte. Ich wollte wissen, wie diese andere Welt aussieht, wo genau Alex ist und wie es ihn geht und das Leben auf der Erde interessierte mich kaum. Es lies mich mit leeren Händen zurück und ein bisschen Trost. "Alex geht es gut, er ist in der geistigen Welt angekommen und es braucht noch Zeit, damit man einen stärkeren Kontakt mit ihm aufbauen kann" sagte das Medium. Weiteres, dass er mich liebt und dass ich mich nicht um ihn kümmern muss, sondern einfach mein Leben hier auf Erden genießen und leben kann. Dass es das ist, was sich Alex für mich wünscht. Die klare Botschaft war, dass mein Leben hier auf Erden weitergeht, und ich nicht auf den Tod hoffen sollte, sondern herausfinden muss, was ich in meinem Leben wirklich will. Er nahm mir die Illusion und meine schönen Vorstellungen von dem Leben nach dem Tod und einem Wiedersehen mit Alex, nachdem ich mich sehnte und die Idee selbst ein Medium zu werden, eine Vermittlerin zwischen Leben und Tod, lies ich fallen. Mich mit diesem Thema noch zu befassen wollte ich nicht.

Kein 'Ich', dass die Wahl hat?

Die Hauptbotschaft des Mediums war, dass ich meine Gedanken aufschreiben sollte, alles was ich sagen wollte und nicht konnte, alles was mich innerlich bedrückte. So arbeitete ich meine Vergangenheit auf. Ich durchleuchtete die Zeit mit Alex, schrieb alles auf, was ich ihn noch zu sagen hatte und was wir gemeinsam erlebt hatten, alles das für mich wichtig war. Ich weinte viel und verbrachte viel Zeit mit mir alleine. Auch ging ich weiter und machte dies mit meiner Vergangenheit und irgendwann konnte ich es dann sehen: Ich konnte erkennen, dass ich zum gegenwärtigen Moment immer das einzig mögliche gemacht hatte, dass was ich in diesem Zeitpunkt als ‚richtig‘ empfunden hatte. Wenn ich heute wieder in dieser Situation wäre, mit der Erfahrung und Bewusstheit von damals, hätte ich es nicht anders machen können. Ich hätte es wieder genauso gemacht. Denn es ist das einzig mögliche, was man tun kann. Man hat es nicht in der Hand, welche Gedanken sich durchsetzen und einen zu einer Handlung bringen und wie man aufgewachsen und geprägt ist. So konnte ich auch sehen, dass jeder Mensch immer das ‚richtige‘ tut, das einzig mögliche in diesem Moment, auch wenn es manchmal wirklich ‚böse‘ erscheint. Es ist das, was man mit der gegenwärtigen Bewusstheit tun kann. Ich konnte sehen, dass niemand Schuld hatte und dass alles so sein durfte. Dies erlaubte es mir, einen Frieden zu finden mit meiner Vergangenheit und mit allen Menschen und diese ständigen Gedanken hörten auf.

Doch eines war mir klar: mit der heutigen Sicht und Bewusstheit kann man es anders machen, man kann aussteigen und  neu beginnen. Im Nachhinein gesehen, kann man es nicht verändern, doch im Moment kann man gegenwärtig sein und sich neu entscheiden. Man kann so leben, dass man nichts bereut, man kann sich für das Herz entscheiden und das Leben als Selbsterfahrungsreise sehen. Dies veränderte meine innere Haltung dem Leben gegenüber grundlegend.

Die Suche nach innerer Erfüllung
Was ist der Sinn des Lebens? Was ist der Sinn meines Lebens? Ich suchte in Büchern nach Antworten und fand sie auch. Bald hatte ich in mir ein neues Weltbild erstellt, womit alle Fragen des Lebens beantwortet werden konnten.

Doch diese innere Leere war noch immer da, alles Wissen über eine ‚perfekte‘ Welt änderte nichts an diesen inneren Zustand der Leere. Dies führte dazu, dass ich auch aufhörte zu lesen und mich intellektuell weiterzubilden, ich sah die Grenzen des Verstandes. Ich liebte das Außen, meine Familie, meine Freunde, alles und ich hatte theoretisch alles um glücklich zu sein, doch im Inneren war ich einfach leer, unberührt und frei von den Dramen des Lebens. Ich konnte jedoch nicht verstehen, was mit mir geschehen war. Vom Aufwachen, Erleuchtung oder Transzendenz wusste ich nichts und als krank, traumatisiert oder psychisch belastet sah ich mich nicht. Es war einfach so, alles was ich bisher kannte, dass erfüllte mich nicht mehr. Wenn ich mit Menschen war, war es mir wie egal, ob ich da war oder nicht und es gab kein Ereignis in der Zukunft auf das ich mich freute. Die Zukunft existierte in mir nicht. Wenn Menschen mit mir sprachen, dann konnte ich sehen, dass diese Worte meist leer waren, wie leer von Wahrheit; Meinungen und Sichten, Gerüchte und Ratschläge, Geschichten und Interpretationen, die ich hörte, die mich kurz in eine neue Geschichte zogen und innerlich wütend oder aufgeregt stimmten, doch letztendlich kam ich wieder zu dem Punkt "das kann die Wahrheit nicht sein." Ich konnte das nicht mehr annehmen oder dem Glauben schenken, sondern hinterfragte alles und kam immer wieder zu dieser Leere und zu dem Erkennen: "Ich weiß nicht, was die Wahrheit ist, doch dies ist nicht wahr."
Dies lies mich den Entschluss fassen, mein Studium fertig zu machen und dann von Zuhause wegzugehen um nach einem Ort, Menschen und einem Leben zu suchen, dass mich wieder innerlich erfüllt.

Ein Ort der Einkehr

Ich bereiste Israel und arbeitete 3 Monate lang in der österreichischen Hospiz in Jerusalem. Dies war eine sehr schöne Zeit, zusammen mit anderen Volontären und Zivildiener, die auch dort eine 'Auszeit' machten. Dort besichtigen wir verschiedene Orte und Landschaften von Israel und suchten die Stätten von Jesus auf. Zu dieser Zeit hatte ich keinen Zugang zu den Lehren von Jesus. Das war mir fremd und zur Messe gehen war für mich uninteressant, obwohl ich katholisch aufgewachsen war. Ich versuchte die Energien in den Kirchen und Orten zu spüren und wunderte mich, warum man Jesus am Kreuz am meisten anbetete, sowie der Leidensweg von Jesus so eine große Wichtigkeit hatte.

Erst durch meine innere Reise, dem Verstehen der Meditation, ließen mich viel später, einen Zugang und Liebe zu Jesus entwickeln und die Lehre von Jesus und die Bedeutung von Hingabe verstehen. Tatsächlich ist es Hingabe, worauf es wirklich ankommt. Doch was Hingabe wirklich bedeutet, ist die große Entdeckung. 

Dann bereiste ich Ägypten und Südafrika und ging dann nach Indien um die Spiritualität zu suchen, da mir bewusst wurde, dass jeder Ort und all die Menschen nur eine zeitliche Erfüllung bringen und dies sehr oberflächlich war in Vergleich zu dieser inneren Leere. Auch in Indien änderte sich nichts und die Spiritualität fand ich nicht im Außen, bis ich den Entschluss fasste, in ein Ashram zu gehen.

Mir wurde bewusst, es braucht einen Ort der Einkehr, einen Ort, wo man sich mit sich selbst beschäftigt.

Erleuchtung – das ist es, was ich suche!

Mein erster Ashram-Aufenthalt war ein 10 tägiger Vipassana Kurs nach Goenka. Eine strenge Disziplin, meine vielen Gedanken waren kaum zum Aushalten und doch war dies meine Welt, dass spürte ich innerlich. Ich hörte das erste Mal den Begriff ‚Erleuchtung‘ und mir wurde bewusst, dass ich das suchte. Ja, innere Freiheit und Frieden, das wollte ich. Und das 'wie ich da hin finden kann' war mir auch klar und klang für mich einfach „so wie alle Buddhas das machen und der Buddha gemacht hat und wir hier gelernt haben: Selbstbeobachtung in jeden Moment.“ Und ich machte mir ein Ziel: „Wenn ich die Erleuchtung nicht schon davor finden werde, dann gehe ich nach Bodhgaya und setze mich unter den Bodhi-Baum, dort wo Buddha die Erleuchtung fand und meditiere da so lange, bis auch ich erleuchtet bin.“

10 harte Tage Vipassana, wo es in mir nur drunter- und drüber ging und in den nächsten Tagen irgendwo auf der Straße hatte ich meine ersten Samadhis: Momente, wo der Verstand plötzlich still war. Diese Momente überkamen mich unerwartet, manchmal wenn ich einfach da saß und mich entspannte, die Umgebung beobachtete und auf einmal war es da – eine Erfahrung der Lebendigkeit und Stille und der Verbundenheit zugleich – den ich mit Gedanken dann so beschrieb „wow, dass ist es was das Leben lebenswert macht“. Das es das war, nachdem ich suchte, war mir in diesen Momenten klar. Doch dann waren sie wieder weg und mein ‚Alltag‘ ging weiter im Denken und die Welt mit den Augen des Verstandes betrachtend. Dass es davon kam, dass ich mich in diesen Momenten einfach entspannte, einfach da war, ohne irgendetwas tun zu wollen oder müssen, wurde mir erst viel später klar.

Dies ist die erste wichtige Information überhaupt: das man erfährt, dass es so etwas wie das Aufwachen, die Erleuchtung, das 'Zuhause in Dir' gibt und das es jetzt, in diesem Moment, in diesem Leben möglich ist. Denn erst dann kann man sich gezielt auf diesen Weg machen, sich mit diesem Thema auseinandersetzen, Lehrer und Menschen begegnen, die einem unterstützen, dahin zu finden und das Erkennen ist nur eine Frage der Zeit. Dieses Wissen, dass es die Möglichkeit gibt, ein Leben 'frei von Leid' und 'frei von den unberührten Dasein' zu wählen, dass öffnet das Tor.

Wer bin ich? Kann der Beobachter beobachtet werden?

Meine weitere Suche führte mich zuerst mehr von Stadt zu Stadt, bis ich entdeckte, dass dies Zeitvergeudung war. Was ich suchte, konnte ich nicht in der 'Alltagswelt' finden und auch nicht alleine. Deshalb war es dann wieder ein bewusster Entschluss, von Ashram zu Ashram zu reisen, wo Menschen waren, die auch in dieser Richtung suchten, sich damit beschäftigten und wo ich Unterstützung bekam. So besuchte ich auch Tiruvannamalai, wo das Ashram von Sri Ramana Maharshi ist. Ramana gilt als einer der weißesten und direktesten Lehrer, wenn es um Erleuchtung geht und seine Lehre lässt sich zusammenfassen in ‚sei still‘. Selbsterforschung wird dies genannt und man stellt sich die Fragen: 'Wer bin ich? Wer beobachtet? Kann der innere Beobachter beobachtet werden?' Dies ist keine Aufgabe, die mit dem Verstand gelöst und beantwortet werden sollte und kann, sondern es ist eine Einladung, sich hinzusetzen und direkt zu erfahren, wer man in Wirklichkeit ist.
Als ich da war, lernte ich viele spirituellen Sucher und Freunde kennen, die mich einführten in Satsang und mich auf Satsangs mitnahmen, das Treffen mit erwachten Lehrern, die einem unterstützen, die 'eine' Wahrheit in sich zu erkennen.

Sie versuchten mir auch die Lehre von Ramana näher zu bringen und doch konnte ich nichts damit anfangen. ‚Warum sollte ich mich fragen, wer ich bin?‘ dachte ich. ‚Ich bin meine Seele‘ stand für mich fest. Ich war voll von Konzepten und Vorstellungen und das, was sie mir versuchten mitzuteilen, das kam nicht an. Ich fühlte die Anziehung zu manchen Freunden und konnte die Stille in ihnen wahrnehmen und doch konnte ich es nicht greifen und wollte es mit dem Verstand herausfinden. Im Gegenteil, sie ließen mich anfangen, meine ganzen Konzepte zu hinterfragen: Vielleicht gibt es kein Leben nach dem Tod? Vielleicht gibt es keine Wiedergeburt? Vielleicht gibt es keine Engel? Vielleicht gibt es keine Seele? Warum sollen Heilmethoden nicht wichtig sein? Wo soll der innere Beobachter sein? Was ist für mich wirklich wichtig?
Auf all meine esoterisch angehauchten Fragen bekam ich immer die Antwort „das ist nicht wichtig. Finde heraus, was du willst und was für dich wichtig ist. Wichtig ist, zuerst herauszufinden, wer du in Wirklichkeit bist. Das ist wichtig.“

Sie ließen mich anfangen mein ganzes Weltbild zu hinterfragen und mir wurde erst so klar, wie viele Konzepte und Vorstellungen ich in mir trug. Es wurde mir ein bisschen mehr bewusst, dass ich Erleuchtung nicht in meinem Verstand finden könnte und dass ich den Fokus mehr auf Meditation und die Praxis lenken sollte, die direkte Erfahrung. Meine Zeit da war einerseits sehr freudig und leicht, wie fließend und andererseits ging es in mir drunter- und drüber wie nie zuvor. Viele Gedanken, viele Ängste, viele ungewollten Gefühle, und meist war es so, dass ich mir meiner Verhaltensmuster sehr deutlich bewusst wurde. Ich war schockiert mich selbst zu beobachten, wie ich in meinen Mustern gefangen war, wie ich das sehen konnte und doch konnte ich sie nicht anhalten. Ständig diese gleichen Gedanken, die mich von Situation zu Situation begleiteten und dafür sorgten, gut in meinem selbst kreierten Gefängnis aufgehoben zu sein. 
Ich verlies Tiruvannamalai nach einer Woche mit einer inneren Zerrissenheit in mir. Ich liebte es dort zu sein, die Menschen dort und fühlte mich getragen und richtig und doch konnte ich nicht bleiben. Dieses Gedanken- und Gefühlschaos konnte ich nicht aushalten und ich verstand nicht, was die Menschen mir versuchten zu vermitteln. Mir war klar, wenn ich dort bleiben würde, dann würde ich den Fokus meiner Suche verlieren und all meine Konzepte aufzugeben, war ich nicht bereit. Ich verließ Tiruvannamalai mit einer Sehnsucht und mit einem Schmerz, ich wollte da bleiben und konnte jedoch nicht.

Gott als Mensch?
Danach führte mich die Reise zu Sathya Sai Baba nach Puttaparthi. Sai Baba ist ein Guru, der tausende von Menschen anzieht und der in Puttahparthi vieles für die Menschen geschaffen hat. Das Ashram ist wie ein kleines Dorf. Sai Baba wurde von vielen Menschen als ‚der lebende Gott‘ bezeichnet und ich wurde mit den Fragen konfrontiert ‚Kann ich Gott als Mensch akzeptieren? Was ist wenn Gott vor mir stünde, würde ich ihn erkennen? Was würde ich ihn bitten oder fragen?‘ Egal wie ich es wollte, ich konnte nicht Sai Baba als der 'eine' Gott sehen und doch bewunderte und liebte ich Sai Baba. Ich war überzeugt davon, dass man die Göttlichkeit in sich selbst realisieren muss, den Weg in vollkommene Bewusstheit selbst gehen muss, und dass es nicht ausreicht, einen Gott im Außen anzubeten.

Diese Zeit war der Höhepunkt an meiner spirituellen Praxis, denn ich wollte es anders machen wie in Tiruvannamalai: ich machte Mentaltraining, Prana Healing, versuchte den ganzen Tag meinem Atem zu spüren, Selbstbeobachtung, ging in die Bibliothek und begann wieder zu lesen, war mehr mit mir alleine als mit anderen Menschen und versuchte im Kopf die Lehren von Sai Baba zu verstehen und alles was ich hörte, umzusetzen. Innerlich war die Zeit relativ ruhig, doch mein Körper zeigte immer wieder neue Wehwehchen. Ich konnte kaum schlafen und fragte Bekannte über Sai Baba und Erleuchtung aus. Ich wurde mit vielen komischen Geschichten konfrontiert, Theorien über Erleuchtung, Götter, den spirituellen Weg, Magie und Heilung, wo ich lernte, auch diese Dinge nicht alle blind zu glauben ohne die Möglichkeit auszuschließen, dass es so etwas gibt.

Ich lernte dort auch einen Zen-Meister kennen, der aktive Meditationen anbot. Darunter konnte ich mir nichts vorstellen, doch als ich das erste Mal da war, wurde ich mit meinen Grenzen sehr stark konfrontiert: es wurde getanzt, laut Ja und Nein gesagt, geschüttelt, und dann musste man die anderen Menschen in die Augen schauen und lachen und dies war die größte Herausforderung für mich. Es war herausfordernd, doch es war so gut da zu sein. Ich spürte eine sehr deutliche Wirkung: es war so, als wie mir diese Meditation das Herz geöffnet hatte. Ich war innerlich berührt und erfüllt voller Liebe, voll offen. Dies ließ mich erkennen, dass es gut war, sich Situationen zu stellen, die einem anfangs unangenehm sind und einfach mitzumachen. Ich ging da öfter hin und es fiel mir immer leichter.

"Diese Meditation ist von Osho inspiriert" sagte mir eine Freundin, die auch immer wieder da hin ging. "Und es gibt viele Osho Zentren auf der Welt, wo man diese Art von Meditation praktizieren kann." Ich hielt dies in meinem Tagebuch fest und vergas jedoch den Namen Osho gleich wieder. Es war lustig, als ich zuhause dies in meinem Tagebuch las und  inzwischen selbst ein Osho Zentrum führte.

Die Droge Yoga?

In der Zeit meines 14-tägigen Aufenthaltes in einem Yoga-Ashram und mit Vipassana und Yoga als Disziplin, konnte ich nach einigen Tagen das erste Mal sehr deutlich eine innere Veränderung wahrnehmen. Warum wusste ich nicht, im Außen hatte sich nichs verändert, meine Gedanken waren immer die gleichen und ich wusste noch immer nicht, was ich in meinem Leben wirklich wollte. Doch ich begann im Inneren eine innere Zufriedenheit wahrzunehmen, eine sanfte Freude, die sich in mir immer mehr ausbreitete und immer da war, die diese nüchterne Leere anfing auszufüllen. Ich fühlte mich immer freier, immer gegenwärtiger und begann Gefühle als Gefühle wahrzunehmen und fühlen zu können, anstatt mich dagegen zu wehren oder diese Situationen zu vermeiden. Ich war nicht mehr wie ausgeliefert und während ich davor mich immer beobachtete, wie ich nach einem Muster handelte, obwohl ich das gar nicht wollte, dies nicht anhalten konnte, konnte ich diesmal anhalten. Ich stellte mich Situationen, die mir Angst machten und fing an Gefühle einfach auszuhalten und zu fühlen. Ich fühlte mich frei als Stefi Mensch und konnte wieder die spielerische Seite, die ich lange nicht mehr wahrgenommen hatte in mir entdecken. Innerlich erlebte ich Zustände des 'high' Seins und großen Glücks und dachte, es liegt an der Droge Yoga.

Heute ist mir klar, dass Körperarbeit so eine wertvolle Arbeit ist und das stille Sitzen in Meditation nicht ausreicht, um aus den Gedanken herauszukommen. Wenn man lernt, die Aufmerksamkeit direkt den Körper zu schenken und den Unterschied wahrnimmt, dass das einfache Spüren ganz etwas anderes ist, als über das Spüren gleichzeitig nachzudenken und es zu bewerten, dann gibt das dem Leben schon eine andere Qualität. Es lässt dich anfangen, die innere Zufriedenheit wahrzunehmen und es lässt dich anfangen, Gefühle als Gefühle zu fühlen. Wenn man Achtsamkeit so praktiziert (von Innen), anstatt immer nur die Gedanken, die Umgebung und das Muster wahrzunehmen (anstatt von Außen) - also indem man den Körper spürt und wahrnimmt, welche Gefühle auftauchen und diese auch einfach fühlt, anstatt gleichzeitig diese mit Gedanken zu bewerten, in den jeweiligen Moment, dann kann der Alltag sehr bald eine tiefere Qualität und ein gleichzeitiges 'bei sich sein' bekommen.

Die direkte Wahrnehmung des Sehens - Eintauchen in diesen Moment

Es war im Ashram von Amma, als ich einen Mann begegnete, der mich magisch angezogen hat. Seine Augen leuchteten und es war mein Glück, dass er auch mich irgendwie interessant fand und mir anbot, gemeinsam mit ihm Zeit zu verbringen. Mit dem, was er mir anfangs erzählte, konnte ich kaum etwas anfangen. Einmal, als wir uns dabei waren zu verabschieden, hob er ein Blatt vom Boden auf und sagte zu mir „Schau dir dieses Blatt an.“ Ich schaute und sagte „ja, ich sehe dieses Blatt“ und fragte mich innerlich, was dies jetzt wieder bedeuten soll. Dann sagte er zu mir „schaue dir das Blatt an, nicht mit den Augen des Verstandes. Schau einfach hin ohne darüber nachzudenken oder dem Gesehenen Informationen zu geben. Lass dich davon berühren.“ Etwas in mir machte ‚Klick‘ und ich schaute auf das Blatt und es war gleichzeitig so, als ob ich innerlich in die Wahrnehmung der Stille hineintauchte und immer mehr mich mit allem Eins fühlte. Auf einmal war da direktes Sehen ohne Gedanken, reine Bewusstheit und das Erkennen, dass Gedanken einfach Gedanken sind, aber nicht mein wirkliches ‚ich‘. Alles was ich sah, bekam eine unbekannte, neue Schönheit, eine Lebendigkeit und Stille gleichzeitig spiegelte sich in allem äußeren Dingen wieder und auch in mir war diese. Ich war das. Ich verstand das erste Mal, was Ramana mit dem ‚Beobachter‘ meinte, den inneren Zeugen, der alles wahrnimmt und gleichzeitig alles ist, alles durchdringt.
Es war so, als ob dieser Freund mir die Augen geöffnet hatte, das erste Mal konnte ich die Welt durch die freien Augen betrachten, eine völlig andere Wahrnehmung der Welt. Ich nannte diesen Freund meinen Meister-Freund und verbrachte ab dann viel Zeit mit ihm. Zeit, wo er mir vom Aufwachen erzählte, mit mir Meditationen machte und es war wie ein persönlicher Satsang. Immer wieder sagte er zu mir, es gibt zwei Möglichkeiten, da zu sein: entweder ich bin offen da, ohne Wissen, ohne Gedanken, ohne Erwartungen in diesem Moment und lasse mich einfach darauf ein, oder ich gehe mit Gedanken in dem Moment. Wenn ich die Aufmerksamkeit den Denken schenke, verpasse ich den wirklichen Moment, die Wahrheit. Wenn ich gegenwärtig da bin, dann verwandelt sich die Welt zu einem Paradies, dann ist man Teil des Ganzen – das wurde mir so deutlich bewusst.
Das erste Mal verstand ich auch, was mir viele Menschen in Tiruvannamalai sagten: „Konzentriere dich nicht darauf, all die Konzepte verstehen zu wollen, sondern sei still und finde heraus, wer du in Wirklichkeit bist.“ Denn die Stille ist viel tiefer und wenn man Zugang dazu hat, dann erkennt man einfach Gedanken als Gedanken, Konzepte als Konzepte, Vorstellungen als Vorstellungen. Das alles ist gut und doch die wirkliche Erfahrung von Stille, von reiner Bewusstheit, die verändert. Die bringt Weisheit und man kann die Wahrheit direkt erfahren. Man versteht plötzlich den Unterschied zwischen einem 'gelernten' Wissen und der Wahrheit und man weiß, worauf alle Buddhas und die heiligen Schriften hinweisen. Die Wahrheit braucht keine Worte, sie ist so offensichtlich da. Zu einfach eigentlich.
Dies war das größte Geschenk auf meiner Selbstfindungsreise durch Indien und Nepal. Was er mir durch sein Dasein, sein Vorleben und die viele Zeit, die er mir geschenkt hatte, gegeben hatte, dafür bin ich sehr dankbar. Immer wieder stellte ich meine komischen Fragen und irgendwie konnte ich ihn so vertrauen, dass ich mich auch öffnen konnte und das annehmen konnte, was er mir sagte. Oft bemerkte ich anfangs einen Widerstand in mir, und die Wut kam in mir hoch und das was er mir sagte, das wollte ich nicht hören und doch erkannte ich dann immer wieder, es stimmt, was er sagte. Ich machte dann die Erfahrung. Ab diesen Zeitpunkt bekam das Leben für mich eine andere Qualität, alles war schön gleichzeitig, friedlich und auch wenn ich mich anfangs oft wieder in Gedanken verloren hatte, war es immer da, ich brauchte mich nur hinzusetzen und mich wieder der direkten Erfahrung überlassen. Dies konnte ich nicht mehr verlieren und ich wusste, dies ist das Tor zur Wahrheit, auch wenn mir bewusst war, dass dies erst der Anfang war, wie eine kleine, neue Geburt, war es doch wie das Ankommen und den Weg jetzt zu kennen. Ich nannte mich nicht aufgewacht oder erleuchtet, denn darunter verstand ich ein viel tieferes Ankommen, doch ich nannte es 'ich spreche die Sprache der Stille', die mir mein Meister-Freund beigebracht hatte, denn die Wahrheit konnte ich direkt sehen, die Weisheit der Wahrheit war da.

Der perfekte Moment

In den weiteren Monaten des Reisens erlebte ich den perfekten Moment, das Paradies auf Erden. Die anfangs sehr nüchterne Leere in mir war erfüllt von innerer Freude und Zufriedenheit. Das tiefe Wissen war da, dass es das war, was ich suchte und ich gefunden hatte. Doch auch, dass es noch tiefer gehen kann und kein 100%iges Eintauchen in mir stattgefunden hatte. Die Stille in mir wurde zu einem ständigen Begleiter, auch wenn Gedanken da waren, war die Stille gleichzeitig da. Doch dass dies Erleuchtung ist, das wusste ich nicht. Unter Erleuchtung stellte ich mir einen erleuchteten Meister vor, der vor vielen Menschen sitzt und Satsang gibt. Das war ich nicht und auch war die Stille in mir nicht so tief, dass ich immer frei von Gedanken war, immer frei von Gefühlen und Ängsten. So hatte ich noch einige Fragen dazu und suchte die Erleuchtung weiter oder man könnte auch sagen, jetzt wollte ich mehr davon, jetzt erst wollte ich die Erleuchtung wirklich. Anfangs wollte ich all die Menschen teilhaben lassen von meinen Sehen der Stille und versuchte es so, wie mein Meister-Freund es mir gezeigt hatte. Doch irgendwie funktionierte das nicht und ich konnte erkennen, auch wenn ich auf das hinwies, man kann die Aufmerksamkeit der direkten Wahrnehmung schenken, wurde das dann doch zu einer Diskussion über Wahrheit und Stille. Mein Meister-Freund sagte zu mir, ich soll still sein und nicht versuchen, den Menschen dies zu vermitteln, noch nicht, erst dann wenn die Stille in mir beständig und tief ist und wies mich immer zurück. 'Das ist wie eine Nadel im Heuhaufen' sagte er. Ich liebte diese Nadel im Heuhaufen so sehr und war so beglückt und klar, wollte ich dies teilen. Doch die Erfahrung zeigte mir auch da, dass er Recht hatte und irgendwie verstanden mich die Menschen nicht, sie konnten das Offensichtliche nicht sehen. So war es besser für mich, still zu sein und nicht versuchen, die Menschen verändern zu wollen, so wurde die Stille zu meinem stillen Begleiter und zu meinem Geheimnis.

OSHO Meditationen

In Nepal zu einer Zeit, wo ich bemerkte, dass wieder mehr Gedanken in mir auftauchten und die Disziplin mir fehlte, entschloss ich mich, in ein OSHO Ashram zu gehen. Mein Meister-Freund hatte mir viel von Osho erzählt, einem seiner Lehrer und so war es auch mein Wunsch, in diese/seine Welt mal einzutauchen. Dort angekommen, fühlte ich mich von Anfang an zuhause. Ich liebte die aktiven Meditationen, den Ausdruck, Tanz und die Gemeinschaft, auch wenn dies für mich anfangs manchmal eine Überwindung war. Ich erinnere mich noch an dem ersten Morgen, als ich in dem Ashram wach wurde. Laute Schreie, komische Geräusche weckten mich auf und ließen mich erschrocken aus meinem Bett hüpfen. "Was war das?" fragte ich mich. Was OSHO Meditationen waren erfuhr ich dann eine Stunde später, als die dynamische Meditation für uns Besucher nochmal angeleitet wurde.  Die spielerische Herangehensweise von Meditation war für mich, sehr starre und disziplinierte Stefi, sehr neu. Die aktiven Meditationen, dieses sich befreien, erlaubten mir tiefe Erfahrungen. Ich fühlte mich angezogen von Osho und doch als ich bei einer Sannyasin-Feier dabei war und sah, wie da Menschen anfingen zu zittern und so unkontrollierte Bewegungen zu machen, während dieses Rituals, bekam ich Angst. Ich verstand nicht, was da vor sich ging und nach 3 Tagen reiste ich ab. Ich machte einen zweiten Vipassana Kurs, bemerkte den großen Unterschied und die Leichtigkeit und Freude im stillen Sitzen.

Der Ruf Oshos - Sannyas - eine Explosion von Gefühlen

Doch irgendetwas in mir blieb innerlich bei Osho, ich konnte nicht frei von diesem Ort abreisen, innerlich bemerkte ich, dass ich mich der Anziehung stellen musste. Bei meinem zweiten, längeren Aufenthalt fühlte ich mich wieder wie zuhause. Die Meditationen zeigten eine starke Wirkung und erlaubten es mir, sehr total den Moment zu erfahren. Ich erlebte zwei Sannyas-Feiern mit und es war inzwischen schön geworden, dies zu feiern. Doch in mir war nicht der Wunsch, selbst Sannyasin zu werden. Sannyas zu nehmen bedeutet: das Leben der Wahrheit zu schenken, Ja sagen zu einem Leben aus dem Herzen heraus und wird wie eine Einweihung dort gefeiert. Sehr schön eigentlich und dies war auch mein Weg, mein Wunsch. Doch ich hatte einige lebende Lehrer kennengelernt und ich sagte zu mir ‚ich liebe sie alle und bin auch so mit ihnen verbunden. Ich muss mich nicht entscheiden.‘ Und ich sagte innerlich zu Osho 'wenn es wichtig ist für mich, Sannyas zu nehmen, dann musst du mich dazu bringen.' So ließ ich das los.

Es war an dem Tag, als das Meditationscamp abgeschlossen war und der Geburtstag von Buddha gefeiert wurde, als ich abends zur Abendmeditation ging, ganz unvorbereitet. Wieder war der Raum so geschmückt, dass man erkennen konnte, dass es eine Sannyasfeier gab. Ich hatte das nicht mitbekommen, da es nicht ausgeschrieben war. Wie immer war ich etwas vorzeitig da und setzte mich hin und als ich da saß, fing mein Herz ganz schnell an zu pochen, meine Gedanken fingen an zu rasen und ich erlebte einen inneren Kampf zwischen Verstand und Herz. Die Gedanken ‚soll ich auch Sannyas nehmen? Nein!‘ kamen in mir herein und dies ging so lange in meinem Kopf herum, bis ich nicht mehr sitzen bleiben konnte und aufstand und einen Freund, der in der Nähe saß fragte "meinst du soll ich Sannyas nehmen? Und geht das überhaupt noch?". Er stand auf, fragte die Organisatorin und dann schickte er mich in mein Zimmer, um mich zu duschen und umzuziehen. Da die Feier schon in wenigen Minuten startete, rannte ich in mein Zimmer, duschen und umziehen und hatte keine Zeit zum Denken. Dann saß ich in dort, in der Reihe der Sannyasnehmer. Mein Herz schlug wie wild, eine Angst kam in mir hoch und ein emotionaler Schmerz, dass ich dachte, mein Herz zerbricht. Ich weinte innerlich, äußerlich war ich still und erfuhr wie ein innerliches Sterben und eine enorme Befreiung gleichzeitig. Ich bekam kaum etwas mit, was im Außen geschah und gesagt wurde und dann war ich an der Reihe. Ich ging nach vorne zu dem Meister, bekam Energie und feierte und tanzte wie wild. Dann als ich mich wieder hinsetzte, und einfach still da war, bemerkte ich, dass es wie eine andere Wahrnehmung war, eine Wahrnehmung eines sehr stabilen, tiefen Seins, eine Wahrnehmung des total stillen Verstandes.

Ja, es war so, wie es einige zu mir sagten: "Wenn du Sannyas nimmst, dann vertieft sich dein Sein, es verändert dich." So nahm ich das wahr, es machte was in mir, die Stille wurde viel tiefer. Die Liebe zu Osho begann auch damit. Osho begleitete mich in meinem Herzen und auch in Youtube-Videos so zwischendurch. Auch wenn ich ihn persönlich nie kennengelernt hatte, fühle ich mich doch so, als würde ich ihn kennen, als wirke er durch mich.

Natürlich kann ich heute auch sehen, dass es nicht alleine am Nehmen von Sannyas lag, dass ich ein tieferes Ankommen in mir verspürte. Dass es daran lag, dass ich in dieser Situation die Gefühle fühlen und aushalten konnte, die sich in mir zeigten. Das äußere Umfeld ist wichtig, auch in diesem Feld zu sein, da man dort leichter mit den Gefühlen in Berührung kommen kann, und doch braucht es das Fühlen und innere Anhalten währenddessen, beides.

Das Leben einfach genießen, von Moment zu Moment

Nach diesem Aufenthalt im Osho Zentrum machte ich einen Einführungskurs in tibetischen Buddhismus. Ein Zen-Mönch Freund vom Osho Zentrum begleitete mich. Die Zeit dort war innerlich sehr ruhig und freudig und oft musste ich lachen, wenn ich die Mönche dort sitzen sah, die vertieft Schriften auswenig lernten, die wahrscheinlich um 'Erleuchtung' handelten. Für mich war es so klar: es geht einfach um das einfache Dasein. Da ist die Freude, da ist der Friede, da ist die Faszination. Erleuchtung kann man nicht durch das Lesen lernen. Und doch machen wir alle dies: auch ich suchte lange die Erleuchtung im Verstand, wollte es mit dem Verstand fassen, da ich nur den Verstand kannte. So machen wir es in allen Religionen, mir machen es zu Geboten und Regeln des Benehmens und suchen den Gott im Außen - viel mehr als wir uns der experimentellen Erfahrung öffnen, versuchen wir es intellektuell zu lernen und zu verstehen.
Anstatt meine Reise in Richtung China fortzusetzen, wie ich geplant hatte, entschied ich mich, wieder zurück nach Indien zu gehen. Ich war noch nicht fertig mit der inneren Reise. Ich fuhr nach Varanasi in das Zentrum von Krishnamurti, denn auch Krishnamurti war ein Lehrer meines Meister-Freundes. Dort verbrachte ich Zeit in der Bibliothek, beschäftigte mich mit den Lehren und Satsangs von Krishnamurti und mir wurde so klar, dass meine Suche langsam ein Ende nahm. Ich hatte genug gehört über die verschiedenen Wege und egal ob ich sie gehört hatte oder nicht, wusste ich worum es geht, die Wahrheit ist immer die gleiche und gleichzeitig wurde mir noch deutlicher bewusst, dass es um das einfache Leben geht: das Leben einfach zu genießen, von Moment zu Moment. Das ist alles.

Meine Suche nach Erleuchtung beenden?!

Doch eines wollte ich noch machen. Dorthin gehen, wo Buddha erleuchtet wurde um meinen Erleuchtungstrip abzuschließen und mich dem einfachen Leben wieder widmen könne. Also fuhr ich nach Bodhgaya, kleidete mich in weiß und setzte mich unter den Bodhi-Baum. Ich konnte dort kaum eine Minute in Ruhe sitzen. Immer wurde ich angesprochen, immer vom Meditieren abgehalten. Mit den Raum für mich haben wollen, war wohl nichts!

Die Tage in Bodhgaya waren alles andere als friedlich und ruhig, obwohl es in mir auch still war gleichzeitig. Ein Mönch, der mich zum Meditieren einlud, brachte mich dazu, ihn zu küssen. Von einem Mönch hätte ich mir nicht erwartet, dass auch dieser nur Frauen und Sex im Kopf hatte. Doch wie kann es anders sein? Wie kann man das Leben der Meditation schenken und sich darauf einlassen, wenn man solche Verbote immer im Kopf sind und man nie die Gelegenheit hatte, dies auszuleben? Ein kleiner Junge, den ich in mein Herz geschlossen hatte, fing an, mir klarzumachen, dass er eigentlich nur mein Geld wollte. Auch da war ich total enttäuscht. Oft traf ich Menschen, die Geld von mir wollten und dies war nie ein Thema für mich. Doch dieser Junge, der anfangs so 'unschuldig' und 'nett' war, von dem zu hören, dass es auch nur um das Geld ging, da musste ich schlucken. Die Frauen vor dem Gebäude, wo ich übernachtete, fingen an, mich nicht einmal in Ruhe vor dem Schlafen gehen eine Zigarette rauchen zu lassen und nahmen mir die Zigaretten. Ich rauchte nicht viel, doch vor dem Schlafengehen 2 Stück, die ich am Tag jeweils kaufte, denn das gehörte zu meinem Programm: alles ausleben, bevor ich mich der Stille ganz überlasse. Und dann waren da noch die Gelsen, die mir auch noch mein Blut aussaugten. Ich war so wütend und verletzt, jeder Versuch ‚nein‘ zu sagen kam nicht an. Jeder schien etwas von mir zu wollen, konnte man nicht da sein ohne was zu wollen? Einfach so die Zeit teilen? Ich fühlte mich von allem beraubt und innerlich schmerzte das sehr. Das ging dann soweit, dass ich kurzfristig meine Sachen packte und abreiste. Während ich immer loyal war und die Vereinbarungen und Treffen mit Menschen ernst nahm und man sich auf mein Wort verlassen konnte, war es nicht mehr so. Ohne mich zu verabschieden von all den Menschen, die ich da kennenlernte und meine ausgemachten Treffen abzusagen, war ich einfach weg.

Die Vision und Rückkehr nach Hause

Ich verbrachte noch einige Zeit in Indien, hauptsächlich in OSHO Zentren oder einfach an einem Ort in Indien, meditierte und genoss mein Dasein, fühlte mich innerlich sehr frei und zuhause. Als eine Freundin zu Besuch kam und wir ein Monat zusammen herumreisten, wurde mir so klar, dass ich mich innerlich sehr verändert hatte. Manchmal war es viel leichter für mich, mich mit den Menschen auf der Straße eins zu fühlen und diese zu verstehen, als mit meiner Freundin. Da zeigten sich alte Rollen und Themen und manchmal hatten wir Schwirigkeiten, uns gegenseitig offen zu begegnen und klar miteinander zu kommunizieren. Als sie dann wieder nach Hause fuhr, wurde mir bewusst: es ist Zeit heimzukehren. Einerseits deshalb weil sich die Stille in mir nur vertiefen könnte, wenn ich mich meiner Vergangenheit, meiner Familie und meinem Zuhause stelle, wenn ich dort frei sein kann, wo ich immer Rollen spielte. Andererseits deshalb, weil ich den starken Wunsch in mir verspürte, die Stille und Meditation zu teilen. Mein Verstand war sehr klar und mir wurde bewusst, warum mein Leben so ist, wie es ist, und meine Familie, Heimat, Umstände so sind wie sie sind. Ich hatte die Vision, ein Ashram zuhause zu eröffnen. Wir haben einen Biobauernhof mit Ferienwohnungen - der Platz ist wie schon bereit und perfekt dafür und ich war bereit. Mir war auch bewusst, dass es eine Zeit dauern würde, bis ich die Tiefe der Stille zuhause realisieren könne, dass es anfangs nicht so einfach sein würde und ich vieles was ich innerlich erlebte, nochmals durchleben würde. Es war wie ein Sehen meiner Zukunft oder einfach aus einer ganzheitlicheren Sicht. Zuhause mein Vorhaben umzusetzen würde auch nicht so einfach sein, da ich mich sehr verändert hatte, was manche vielleicht nicht verstehen könnten. Doch der nächste Schritt war so klar in mir da: heimzufahren, das Ashram zu eröffnen und egal welche Gedanken und scheinbaren Probleme auftauchen würden, mich nicht davon abbringen zu lassen und einfach zu bleiben. Und das machte ich auch.

Die OSHO MeditationsOase Greith

Als ich zuhause angekommen war, tauchten mit der Zeit Zweifel in mir auf, ob dies realisierbar ist. Immerhin hatte ich selbst keinen Besitz, kein Geld, keine Ausbildung, nichts, was in der westlichen Welt von Bedeutung ist  und es dauerte ein bisschen, bis ich mutig genug und in der Lage war, meinem Herzen zu folgen, um dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Natürlich bin ich meinen Eltern sehr dankbar dafür, dass sie mir vertrauten und vertrauen, und auch wenn sie es nicht immer nachvollziehen konnten und können, mich trotzdem meinen Weg gehen lassen und mich darin unterstützen.

2010 kam ich von der Reise zurück und 2011 eröffnete ich die OSHO MeditationsOase Greith, das ich ähnlich führte, als das OSHO Zentrum in Nepal (OSHO Tapoban), wo ich mich sehr zuhause fühlte.

Nachdem ich die ersten Erfahrungen in der Begleitung von Menschen gemacht hatte und sah, dass es einfach anders ist, in einem Ashram mit 50 Menschen zu meditieren, die da schon Erfahrungen haben, als einzelne Menschen oder eine kleine Gruppe darin zu begleiten, sich auf OSHO Meditationen einzulassen, begann ich nach einer Technik zu suchen, die für mehrere Menschen geeignet war. Ich hatte vergessen, dass so einfache Sachen wie Tanzen, Schreien oder Lachen, Widerstände in Menschen auslösen können und die Hemmschwellen oft größer sein können, als die Bereitschaft, sich darauf einzulassen, und viele sich unter Meditation etwas anderes vorstellten. Für mich war vieles so selbstverständlich geworden, dass ich ganz vergessen hatte, dass dies anfangs eine Herausforderung sein kann. Die Menschen, die zu mir kamen, lehrten mich in der Begleitung, damit ich herausfinden konnte, wie es funktioniert und wie nicht und ich bin all den Menschen und Freunden dankbar für all das Vertrauen, dass sie mir entgegenbrachten und immer wieder entgegen bringen. Ich liebte die Arbeit und es war gut und doch hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlte, um wirklich den Menschen die Wahrheit näher bringen zu können. OSHO Meditationen und Yoga sind gute Techniken und doch haben sie Grenzen. Ich suchte die Ganzheit und nach einer Möglichkeit, zuhause nicht nur in der Begleitung, sondern auch für mich selbst weiterzuwachsen. Ich empfand es als Stillstand meiner inneren Entwicklung, da manche Themen mit der Vergangenheit und Konflikte in der Familie sich nicht lösten. Diese Suche gab ich bald wieder auf, da ich mir nicht vorstellen konnte, eine Technik von einem Lehrer zu lernen, der selbst nicht in der Stille zuhause ist.

Die Begegnung mit Mooji

So fuhr ich im Sommer 2012 nach Portugal um wenigstens einmal in meinem Leben Mooji persönlich zu treffen. Mooji, der auch ein Lehrer meines Herzens ist, begleitete mich durch Online-Satsangs und Youtube-Videos auf meinen Weg. Ein Stille-Retreat war für mich nicht mehr anstrengend, keine Gedankenkarusells, die ich früher immer hatte und für mich machte es keinen Unterschied mehr, ob es als Stille-Retreat ausgeschrieben war oder nicht. Ich genoss die Stille und Dasein in der Präsenz von Mooji.

Doch mir wurde bewusst, dass die Vorstellung nach vorne zu Mooji zu gehen, um eine Frage zu stellen, eine große Angst in mir auslöste. Ich hatte jedoch keine wirkliche Frage, die Stille und Weisheit waren sehr klar da in mir. Doch mich vor vielen Menschen zu zeigen, dies machte mir Angst und dies war nach wie vor mein großes Thema. Als mir dies bewusst wurde, saß ich nachmittags im Satsang-Areal und bereitete mich innerlich vor, fühlte die Angst mit der Vorstellung und meinem Vorhaben, abends zu ihm auf die Bühne zu gehen. Als ich so dasaß und die Aufregung fühlte, kam Mooji und gab eine Foto-Session: man konnte ihn begegnen und ein Foto mit ihm machen lassen. Dies war für mich auch die Chance, ihn einmal nahe zu sein und auch ich stellte mich in die Reihe an, um ein Foto zu machen. Die Begegnung mit Mooji war sehr besonders für mich, es berührte mich sehr tief und nach der Begegnung, als ich still dasaß fühlte ich diese Aufregung und Berührtheit und wieder erlebte ich dadurch ein tiefes Ankommen in der Wahrnehmung des Seins.

Doch mein Wunsch, zuhause mein Ashram zu führen und Menschen auf ihren inneren Weg zu begleiten, erlaubte es mir nicht, länger mit Mooji zu bleiben. Es musste auch möglich sein, außerhalb des Satsang-Feldes dauerhaft und ganz in der tiefen Wahrnehmung des Seins zu leben, war mein Ansatz. Doch was mir dazu fehlte, war mir nicht bewusst und in üblichen Satsangs bekam ich keine Antworten darauf. So wurden Satsangs uninteressant für mich und doch liebte ich es zwischendurch einen online Satsang mit Mooji anzuschauen um einfach in dem Energiefeld zu sein.

Die Liebe zu Christian Meyer und den Weg der inneren Erfahrung

Es war mehr Zufall als Suche, als ich von Christian Meyer erfuhr. ‚Ein aufgewachter Lehrer, der eine Ausbildung anbietet, wo man die Arbeit mit Menschen lernen kann und das in Österreich – wow, so etwas gibt es? Da muss ich hin‘ stand für mich fest. Mit Christian Meyer wurde ein tiefer Herzens-Wunsch in mir erfüllt: ein Lehrer, der meine Fragen beantworten konnte, von dem ich die Arbeit mit Menschen lernen konnte und nicht nur das, auch vor allem konnte ich erfahren, was ich tun konnte, damit sich die Stille in mir vertieft. Seit 2012 bin ich Schülerin von Christian Meyer, habe die Fortbildung mitgemacht und bin auch heute noch dabei und vertiefe die Arbeit und mein Sein. Ich liebe Christian Meyer und diese Arbeit sehr und für mich ist es so, dass ich finde, er bringt die innere Bewusstwerdungsreise auf den Punkt. Da habe ich gelernt, wirklich Menschen begleiten zu können auf den inneren Weg, Techniken und Methoden, die Wachstum auf allen Ebenen ermöglichen und die in die Tiefe führen. Weiteres habe ich da auch den Weg in das Aufwachen erst wirklich verstanden, sowie, was an all den Techniken und Wegen, die ich gegangen bin, wichtig war. Ich habe dadurch meinen inneren Weg reflektieren können und erst so wirklich verstanden, worauf es ankommt und welche Techniken für was gut sind und auch wo die Grenzen der verschiedenen Techniken sind.

Weiters bin ich da auch in der Sangha und treffe regelmäßig Menschen, die auch diesen Weg gehen. Ich finde, es ist auch wichtig, gemeinsam unterwegs zu sein, und auch zu wissen, wohin man sich wenden kann, wenn man Unterstützung braucht für einen inneren Prozess oder durch eine schwierige Phase oder einfach Menschen kennt, mit denen man die Stille teilen kann. Auch sich selbst die Erlaubnis zu geben, sich unterstützen zu lassen, finde ich sehr wichtig. Denn der Austausch, das Miteinander, das sich etwas zeigen lassen, das bereichert das Leben.

Das Verstehen meines inneren Weges

Für mich war immer klar, wenn ich aufwachen konnte, dann kann das jeder und es ist seither mein Wunsch, den Menschen den Weg in das Zuhause im Inneren zu zeigen. Denn die Wahrheit ist so einfach, dass es komisch ist, dass man sie nicht wahrnimmt. Sie ist so offensichtlich und gleichzeitig so beglückend, dass es komisch ist, dass man den Zugang dazu verloren hat. Denn man ist sie im Innersten und es ist das einzig ‚Wahre‘ und ‚Wesentliche‘, man kann sie nicht verlieren und nichts anderes sein und doch braucht es wie eine bewusste Entscheidung dafür, sich auf den Weg zu machen und auf die Suche danach zu gehen und das Erkennen, damit es einen frei macht. Das Erkennen bringt Freiheit und Veränderung automatisch mit sich.

Ich habe durch Christian herausgefunden, dass der Weg eigentlich sehr einfach ist, es braucht gezielt Techniken des Loslassens, des Anhaltens und des Geschehenlassens, dann kann man sich viele Umwege ersparen. Und es gibt eine Übung, die Bewusstheitsübung, die den inneren Weg auf den Punkt bringt, einen Weg, den ich über Jahre hinweg, Schritt für Schritt gegangen bin, immer wieder an meine Grenzen kam, mit den verschiedenen Techniken, um letztendlich zu entdecken, wie einfach der Weg sein kann.

Christian ist für mich ein Lehrer, der den Weg in das Aufwachen, in das Zuhause in Dir, so klar vermitteln kann und darüber spricht, was man tun kann und was man loslassen kann - mit Übungen und Methoden, die eigentlich ganz einfach sind und doch sehr tief gehen. Immer wieder war ich von Neuem fasziniert, als ich so entdeckte, dass vieles was Christian beschreibt über den inneren Weg, ich auch gegangen bin, bevor ich ihn kannte, es kam aus der Bewusstheit und so bestätigt es auch für mich, dass es Schritte gibt, die für alle Menschen gleich sind, obwohl für mich das immer klar war, dass das so ist. So unterschiedlich wie wir denken und manchmal sein wollen, ticken wir doch nicht. Noch mehr war ich begeistert zu hören, wie das mit dem Aufwachen genau ist, dass es ein Prozess sein kann, das sich das Aufwachen vertieft und in alle Bereiche des Lebens integriert und worauf es zu achten gilt. Mir wurde so klar, dass sich die Stille in mir nicht vertiefen konnte, weil ich den Gefühlen keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte, wenn ich nicht durch eine Situation damit konfrontiert wurde und dass es manchmal einfach daran lag, dass ich meinen Wünschen und Bedürfnissen als Mensch keinen Raum gab. Auch wurde mir bewusst, dass es nicht alleine die Anwesenheit des Meisters war oder das Nehmen von Sannyas (obwohl für mich die Anwesenheit eines aufgewachten Lehrers sehr wichtig ist!), sondern durch das Fühlen und Aushalten in diesen Momenten, dieses Eintauchen oder Fallen in die Wahrnehmung des Seins stattgefunden hatte. Auch an mir auf der persönlichen Ebene zu arbeiten, um mich zeigen und klar ausdrücken zu können, war sehr wichtig, damit die Stille sich durch mich immer mehr zeigen und ausdrücken kann. Somit finde ich es so wichtig, auch praktische Informationen zu haben über den inneren Weg, damit man weiß, worum es geht. Für mich ist die Arbeit von Christian Meyer ein großes Geschenk und es lohnt sich, sich damit näher auseinanderzusetzen. Klar, braucht es die experimentelle Auseinandersetzung damit.

Wenn sich das Innere mit dem Außen vereint

Jetzt ist es das Jahr 2017. In mir haben sich viele alten Themen nochmals gezeigt, als wie wenn ich das, was ich auf meiner Bewusstheitsreise erlebt hatte, nochmals auf der Gefühlsebene in mir integriert habe und Persönlichkeitsanteile von mir integriert habe. Es zeigte sich der Wunsch, meine Arbeit zu verändern, all das neue, das ich gelernt habe, mehr darin zu integrieren und es hat wie ein tieferes Ankommen in mir stattgefunden, der Mut, ganz meinen Weg zu gehen, ist gewachsen und der Mut, mich zu zeigen. Die Stille und das Menschsein, welches sich in meinem Körper entfalten und ihr Potential realisieren will, nimmt Form an und die Glückseligkeit vertieft sich immer mehr. Der Alpenhafen ist das Ergebnis aus meinem bisherigen Weg und Erfahrungen und doch auch das Neue, es ist das Aufblühen der Essenz, die in mir ist. Es ist wie sich das Innere mit dem Außen vereint, oder das Innere Gestalt annimmt.

 

So lade ich dich ein zu kommen!

So lade ich dich ein, dich auf die innere Entdeckungsreise zu begeben!

 

"So wie eine Rose erblüht, wenn sie die Sonne erblickt, erblühst auch du, wenn du deine innere Schönheit, dein inneres Sein erkennst."